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Irland, am westlichen Rand Europas und gut versteckt hinter Großbritannien
fordert zunächst logistische Kleinarbeit, will man es mit dem eigenen
Pkw bereisen. Die Wahl fiel aus StenaLine mit ihrer Landbridge (Hook van Holland - Harwich, Durchrasen von Großbritannien, Holyhead - Dun Laoghaire). Auf dem Hinweg hat die freundliche Dame von StenaLine eine Verbindung verkauft, bei der 8 Stunden Zeit für die Durchquerung waren, das paßte also prima. Zurück waren es nur sechs Stunden und das reichte auch ohne Pinkelpause nur, um noch die Rücklichter der Fähre zu sehen... Nach zwei Fährüberfahrten und der langen Fahrstrecke in Großbritannien hat man dann allerdings nur noch Lust auf ein ganz kleines Guinness. Die erste Station ist also ein Bett, es mag wohl in Dublin gewesen sein. |
In Glendalough, dem Tal der zwei Seen, gründete St. Kevin im 6. Jahrhundert
ein Kloster, um sich dort in die Einsamkeit zurückzuziehen. St. Kevin werden wir
immer wieder begegnen, er soll schon als Junge Wunder bewirkt haben, lie1&azlig;
sich aber nur schwer bewegen, seine Studien zu Ende zu bringen, da er seine Zeit lieber
in der freien Natur verbrachte. Von der Klosteranlage kann man sich anhand der Ruinen noch ein gutes Bild machen, es existiert der Grundriß der Kathedrale, ein Rundturm, eine Kirche und St. Kevin's Church, auch St. Kevin's Kitchen genannt, wovon man sich anhand des Bildes leicht überzeugen kann. |
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Killkenny Castle (links) wurde bis 1935 von den Besitzern bewohnt und dann 1967 für
fünfzig britische Pfund an den Staat verlauft. In Cashel stößt man auf den Rock auf Cashel, einen 61 m hohen Kalkfelsen, auf dem die Ruine der Cormac's Chapel thront (rechts). | ![]() |
Der erste Tagesausflug von Mallow führt uns zunächst nach Blarney und Blarney Castle. Das Schloß ist auch heute noch in Privatbesitz, die Besitzer wohnen in Blarney Castle House, welches nicht zu besichtigen ist. Der Garten ist wunderschön und lud zu Spaziergängen ein. Die größte Attraktion des Schlosses ist ein Stein, den man küssen kann, indem man sich rücklings über einen Abgrund legt. Durch diesen Kuß erhält man die Gabe der Beredsamkeit. Ein Polaroidfoto mit dem Schriftzug "I Kissed..." ist obligatorisch. Wir haben verzichtet... | ![]() ![]() |
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Anschließend führt uns ein eheliches Mißverständnis zum Ring of Beara, der in erster Linie durch Fahrspaß pur besticht, schmale, holprige, kurvige, steile Straßen, ein echter Traum. Die 450m hohe Paßstrasse wurde während der großen Hungersnot als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme begonnen und erst hundert Jahre später (1931) vollendet. | ![]() |
Am nächsten Tag geht es weiter, zunächst durch ein wenig beeindruckendes Limerick und dann weiter zu den Cliffs of Moher. Diese Klippen sind mehr als 8km lang und ragen bis zu 200m aus dem Meer (für Irland eine beachtliche Höhe). Leider sind die Klippen von Busparkplätzen, Touristeninformationen, fliegenden Händlern und selbsternannten Künstlern, insbesondere Musikern, gesäumt. Wagt man sich aber erst einmal über die Absperrung hat man eine faire Chance einen fast ungestörten Blick zu ergattern. | ![]() |
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Als Fans von Ruinen und Friedhöfen kommt man in Irland oft auf seine Kosten, meist findet sich
sogar die Kombination aus beiden, da die Friedhöfe häufig direkt neben Kirchen zu finden
sind. Dieser wunderschöne Friedhof mit der fast komplett mit Efeu bewucherten Kirche
befindet sich in der Nähe von Galway. Anschließend geht es weiter nach Westport, unserem nächsten Zwischenstop. Das Hotel der ersten Wahl war zunächst das Wyatt Hotel. Nachdem man uns dort in der ersten Nacht bis 3.00h morgens mit Diskomusik in einer Lautstärke beglückte, daß man sich nicht einmal unterhalten konnte, haben wir trotz eines 50%igen Nachlasses die Flucht ergriffen. Mit unserer zweiten Wahl, dem Knockranny House Hotel, waren wir dagegen sehr zufrieden. |
Westport ist eine Stadt, die aus dem Reißbrett von dem Architekten James Wyatt
geschaffen wurde. So führen alle größeren Straßen auf einen Platz, das Okatgon,
auf dem seit 1990 ein Denkmal des St. Patrick steht. Zuvor thronte dort ein Banker, der
zunächst enthauptet und dann ganz entfernt wurde. An der Promenade des Flusses kann man nachts, wenn man Ruhe sucht, wunderbar spazieren gehen... |
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Kylemoore Abbey - eine Klosterschule für Benediktinerinnen, die eher aussieht wie ein
Märchenschloß als wie eine Kloster. Gebaut wurde das gigantische Gebäude im 19. Jahrhundert
von einem Kaufmann und seiner Gattin als privater Wohnsitz, und wurde als solcher auch bis zu ihrem
Tode genutzt. 1920 übernahmen belgische Benediktinerinnen das Schloß. Die komplette touristische Erschließung liegt in der Hand der Nonnen, so gibt es nicht nur ein Cafe und den üblichen touristischen Kitsch, sondern auch noch ein riesengroße Auswahl an kirchlichem Zubehör wie Kerzen, Schmuck, Kreuze,... |
Die Abtei wurde im 13. Jahrhundert gegründet und ist eine der wenigen Kirchen, in denen immer (wenn auch geheim) die Messe gelesen wurde. Die Ruine ist der einstige Kreuzgang, die Schatzkammer und das Kapitelhaus. | ![]() ![]() |
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Ich habe noch niemals zuvor einen doppelten, geschlossenen Regenbogen gesehen und war voll und ganz damit beschäftigt, die Goldtöpfchen einzusammeln. Wie man ja weiß, steht am Ende eines jeden Regenbogens ein Topf mit Gold. |
Mich hat an dieser Stelle der übermotivierte junge Geologiestudent
in der Information am meisten beeindruckt. Donegal Castle sah von außen so aus als sei es den Eintritt nicht wert, so daß es für uns zum Trost einen Kaffee und die Church of Ireland (rechts) gab. |
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Weiter geht es nach Nordirland, ich hatte mir eine Route überlegt, die nach der Grenze zunächst um Derry herumführt. Aber während ich noch auf die Grenze warte, scheinen wir bereits in Derry zu sein... Wenn man den Grenzstein kennt, sieht man ihn auch, aber wir hatten eine richtige altmodische Grenze erwartet, die es glücklicherweise nicht mehr gibt. So wie auch die restlichen Bilder, die das deutsche Fernsehen noch von Nordirland malt, ziemlich veraltet sind. |
An der Küste von Antrim entdecken wir durch Zufall den Mussenden Temple. Eine Rotunde, die gerdaezu unheimlich
dicht an den Klippen steht. Im 18. Jahrhundert ließ der protestantische Bischof Frederick Hervey
sie für seine
geliebte Cousine Mrs. Mussenden bauen (ein Schelm, wer böses dabei denkt...). Im Keller wurde in der Zeit,
als die Ausübung des katholischen Glaubens verboten war, die Messe gelesen und eine Bibliothek
eingerichtet. In direkter Blickrichtung des Mussenden Tempel steht die Ruine des Downhill Palace, in der heute nur noch Schafe wohnen. |
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Auch dieses Gebäude wurde von dem protestantischen Bischof mit dem unerschütterlichen Glauben in den Katholizismus erbaut. Das protzige Haus sollte den rechten Rahmen bilden, um seinen Sohn mit der Tochter des preußischen Königs zu verbinden. Aber die Hochzeit fand nie statt. Das Haus brannte einmal ab, wurde wieder errichtet und schließlich ausgeschlachtet. |
Kleine Whiskeyprobe gefällig? Bushmills in der gleichnamigen Stadt ist die älteste lizenzierte Whiskeydestillerie der Welt und ausgesprochen stolz darauf. Gelernt habe ich zumindest, daß irischer Whiskey "Whiskey" und nicht "Whisky" geschrieben wird. Und ich habe mal wieder bestätigt gefunden, daß ich einen wirklich teuren Geschmack habe. |
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Die Legende verspricht aber, daß ein irischer Riese diese "Pflastersteine" angehäuft hat, um eine Brücke nach Schottland zu bauen, da er sich mit einem schottischen Rivalen messen wollte. |
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In der Nähe des Bishop's Gates (die komplette Stadtmauer mit ihren Toren ist noch
erhalten), einst die Trennung zwischen katholischen und protestantischen Vierteln,
befindet sich dieser Wachturm, der jeden neugierigen und verblüfften Touristen
aufzeichnet. Im Blickfeld der Kameras befindet sich die letzte rein protestantische Enklave, und somit ein möglicher Austragungsort von Konflikten. Die Stadtviertel der Loyalisten kann man an den rot-blau-weiß markierten Bordsteinen erkennen, den Farben der britischen Flagge. |
Die beste Lage am Ufer des Foyle wird besetzt von Sainsbury, McDonald und Burger King, eigentlich
sollte man meinen, daß dort eine Promenade oder ähnliches hingehört (links).
Innerhalb der Stadtmauern befindet sich, ebenfalls in der Nähe des Bishop's Gates die St. Colomb's Cathedrale (rechts). |
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Liebe, einheimische "Fremdenführer" brachten uns zum Ringfort Grianan of Aileach. Das
größte Bauwerk dieser Art in Irland, es hat einen Durchmesser von 23m, stammt aus dem 17. Jahrhundert
vor unserer Zeitrechnung und wurde im 19. Jahrhundert zwar nicht authentisch, aber eindrucksvoll auf
über 5m erhöht. Von dort hat man einen Blick über die komplette Halbinsel und bis nach Derry. |
In der Mitte der Lough Barra, rechts der Gartan Lough und links das St. Columcilles Oratory, die Ruine eines Klosters mit Brunnen, Kreuzen, der Kirchenruine und dem Friedhof. | ![]() ![]() ![]() |
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Obwohl selbst die Ruinen von Dunclue Castle auf der Felsspitze noch uneinnehmbar wirken, wechselte dieses Castle mehr als einmal den Besitzer und wurde immer wieder aufgerüstet, um weiteren, schwereren Angriffen standzuhalten. Im 17. Jahrhundert brach ein Stück des Fels heraus und riß Teile des Castles und Menschen mit sich in die Tiefe. Seit dieser Zeit haben sich die Bewohner auf etwas sichereres Gelände begeben. |
Die City Hall wirkt trotz ihrer Größe wenig beeindruckend und wird überlagert von den Herren in Anzügen und den Damen in Kostümen, die hinein- und hinaushechten. Ein echtes Rathaus eben! | ![]() ![]() |
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Anne und Bernhard Ward hatten zwar unterschiedliche Geschmäcker, aber eine skurrile Vorstellung von Kompromissen. So ist die Vorderfront des Hauses klassizistische, wie es Bernhards Geschmack entsprach, die Hinterfront zum Garten neogotisch, wie es Annes Geschmack entsprach. |
Patrick wurde 16jährig entführt und in die Sklaverei verkauft. Während dieser Zeit soll er gebetet haben und die Vision erhalten haben, zu fliehen, nach Irland zurück zu kehren und dort das Christentum zu verbreiten. | ![]() ![]() |
© Silvana | Oktober 2003 |